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Was passiert mit dem Kauf von Immobilien ohne Baugenehmigung in Portugal?

Der Kauf einer Immobilie ohne die erforderlichen Baugenehmigungen kann in Portugal ab 2024 ernsthafte rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Mit der neuen Gesetzgebung, die am 1. Januar 2024 in Kraft tritt, entfällt die Kontrolle der Gebäudelegalität bei der Beurkundung von Kaufverträgen, was das Risiko erhöht, dass Käufer unwissentlich in den Besitz illegaler Immobilien gelangen. Käufer sollten sich bewusst sein, dass die rechtlichen Ansprüche gegen den Verkäufer eingeschränkt sein können, wenn sich herausstellt, dass die Immobilie ohne Genehmigung errichtet wurde. Außerdem könnte das Fehlen der nötigen Genehmigungen den zukünftigen Wert der Immobilie beeinträchtigen oder zu hohen Bußgeldern führen. Es ist ratsam, im Vorfeld der Entscheidung eine Expertensicht auf alle relevanten Dokumente zu erhalten. Eine umfassende Prüfung der rechtlichen Situation der Immobilie kann helfen, unangenehme Überraschungen zu vermeiden, und schützt Investitionen. Sichern Sie sich rechtzeitig rechtlichen Rat, um die möglichen Risiken eingehend zu verstehen. Lassen Sie sich von Fachleuten begleiten, die Ihnen im Erwerbsprozess Unterstützung bieten können. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, um alle notwendigen Informationen zu erhalten und Ihren Immobilienkauf in Portugal rechtskonform zu gestalten.

Wednesday, 24 January 2024 - Führung

Am 8. Januar 2024 wurde das Gesetz der Regierung Nr. 10/2024 veröffentlicht, das Maßnahmen zur Vereinfachung von verschiedenen Verfahren im Bereich des öffentlichen Baurechts und der Raumordnung enthält. Durch dieses Gesetzt wurde die Erforderlichkeit der Vorlage der Nutzungsgenehmigung (oder Urkunde über die entsprechende Freistellung), sowie die Erforderlichkeit der Vorlage der technischen Beschreibung des Gebäudes im Rahmen der Schließung von Kaufverträgen, aufgehoben. Diese Befreiung ist ab dem 1.1.2024 wirksam. Nunmehr sind Notare (sowie andere Berufsträger mit beurkundenden Befugnissen) bei der Beurkundung eines Kaufvertrages über Gebäude schlicht dazu verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass die Möglichkeit besteht, dass das veräußerte Gebäude nicht über die für die entsprechende Nutzung (oder Erbauung) erforderlichen baurechtlichen Titel verfügt.

 

Die Erforderlichkeit von Baugenehmigungen wurde in Portugal durch das Gesetz der Regierung Nr. 38382/51, vom 7. August 1951, eingeführt. Dieses Gesetz war für städtische Gebiete unmittelbar anwendbar und wurde von den verschiedenen Kommunen für alle weiteren Gebiete, in den darauffolgenden drei Jahrzenten, Zug um Zug, als anwendbar erklärt. Mit Inkrafttreten dieses Gesetzes unterlag nunmehr die Durchführung von Baumaßnahmen (Neubauten, sowie alle von dem Gesetz als genehmigungspflichtig klassifizierten Renovierungen und Veränderungen) dem Erhalt einer Genehmigung vor Beginn der entsprechenden Umsetzung.

 

In den achtziger Jahren hat der portugiesische Gesetzgeber begonnen, die Vorlage eines Nachweises über die Legalität von Gebäuden als Voraussetzung zum Verkauf dieser zu verlangen. Als letztes ergab sich diese Erforderlichkeit aus dem Gesetz der Regierung Nr. 281/99, vom 26. Juli (geändert durch Gesetz der Regierung Nr. 116/2008, vom 4. Juli). Gemäß diesem Gesetz konnte kein Kaufvertrag über ein Gebäude geschlossen werden, ohne dass die erforderliche Nutzungsgenehmigung, oder Urkunde über die entsprechende Freistellung (sprich, der Nachweis darüber, dass es sich um ein vor Inkrafttreten der Erforderlichkeit von Baugenehmigungen errichtetes Gebäude handelt, das zu keinem späteren Zeitpunkt baugenehmigungspflichtigen Maßnahmen unterzogen worden ist) vorgelegt wurde. Ziel dabei war es, den Käufer vor dem Kauf von illegalen Gebäuden zu schützen. 

 

Im Jahr 2004 wurde, des Weiteren, bei Abschluss eines Kaufvertrages über ein Gebäude, die Vorlage der entsprechenden technischen Beschreibung erforderlich. Seit 1.1.2024 muss auch keine technische Beschreibung des Gebäudes bei der Beurkundung des Kaufvertrages mehr vorgelegt werden.

 

Es ist zu betonen, dass die Kontrolle der Legalität der Gebäude bei der Beurkundung von Kaufverträgen eine sehr wichtige Rolle spielte und eine starke Motivation für Eigentümer darstellte, Baumaßnahmen ordnungsgemäß zu genehmigen, sowie illegal durchgeführte Baumaßnahmen nachträglich zu legalisieren, wenn ein Verkauf beabsichtigt wurde.

 

Durch die neue Gesetzesänderung besteht die große Gefahr, dass der portugiesische Markt nun mit Immobilien mit illegalen Gebäuden überflutet wird und diese Illegalität (und alle daraus resultierenden Risiken) den Käufern beim Kaufabschluss nicht tatsächlich bewusst ist.

 

Marlene Sennewald Sippel

 

Marlene Sennewald Sippel

Advogada (Rechtsanwältin)

www.mss-adv.pt

 

Link zum Originalartikel: https://www.mss-adv.pt/post/immobilienkauf-die-legalit%C3%A4t-von-geb%C3%A4uden-wird-im-rahmen-der-beurkundung-von-kaufvertr%C3%A4gen-mit-wi

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